FENCES basiert auf
dem gleichnamigen Drama von August Wilson, der auch die Filmadaption
vor seinem Tod im Jahr 2005 verfasste. Entsprechend dialoglastig und
locationgebunden sieht es der äußere Rahmen vor. Auch wenn Denzel
Washington zwischen den Szenen Verbindungsstücke einbauen kann, wo
das Theater an seine Grenzen stoßen würde, zeugt die Inszenierung
von einer großen Intelligenz. Washington kennt den Stoff und weiß
um seine Stärke. Vor sieben Jahre hatte er ihn schon zusammen mit
Viola Davis am Broadway gespielt und kennt die Dynamik, die beide
aufbringen können, weswegen er mit dem Hinterhof und zwei, drei
Räumen im Haus ausreichend Bühne hat, wo sich nicht nur die beiden
Hauptdarsteller austoben können. 140 unaufgeregte, dialogreiche
Minuten, die keine Sekunde langweilen. Auch so geht großes Kino.
HACKSAW RIDGE hat
eine Seele. Eine Seele, die von einem großartigen Cast getragen
wird. Doch vor allem von Andrew Garfield. Regisseur Mel Gibson hat
eine ganz eigene Art, den Stoff aufregend und brutal zu inszenieren,
dabei eine Harmonie zu komponieren. Es ist auch kein Film, der
ausschließlich im Kriegsgeschehen spielt. In der ersten Hälfte wird
der lange Kampf eines Mannes geschildert, der für seine Prinzipien
einsteht, egal was es ihn kostet. Er bleibt sich treu, zieht mit
guten Absichten in den Krieg und ist am Ende ein gefeierter Held.
Dabei verzichtet Gibson bewusst auf übertriebenen Patriotismus,
sondern erzählt eine rohe und schroffe Geschichte klar und
schnörkellos.
Der Film JACKIE
macht wütend, weil er zu keiner Sekunde versucht, ehrlich und
aufrichtig eine Geschichte zu erzählen. Der Film JACKIE macht
wütend, weil ich das erste Mal einen Greta Gerwig-Film sehe, in dem
mich Greta Gerwig nervt. Statt das Potential der Beteiligten vor und
hinter der Kamera zu nutzen, gibt es hier den Versuch zu sehen, im
Stile einer Sketch Show, historisch ausgiebig dokumentierte
Ereignisse lieblos nachzustellen. Man hat als Zuschauer kein gutes
Gefühl, der Regisseur bedient einen ekelerregenden Voyeurismus, um
den man ihn nicht gebeten hat. Man hat sich hier bewusst die
dunkelste Phase im Leben der Jackie Kennedy ausgesucht, weil man den
traurigsten Film von allen machen wollte. So als nehme ein Songwriter
seine Gitarre zur Hand und sagt: Jetzt schreibe ich das traurigste
Lied aller Zeiten. Wird niemals funktionieren. Genauso wenig wie der
Film JACKIE.
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